Lange Zeit habe ich gedacht, dass es eine Normgröße für Träume gibt. Das Einfamilienhaus im Grünen, die klassische deutsche Kleinfamilie, der Kombi vor der Tür… die Kinder sind im Sportverein und erlernen ein Instrument an der Musikschule. Natürlich besuchen sie das Gymnasium.
Deutsche Industrienorm Traumleben. Heteronormativ.
Vor vielen Jahren durfte ich feststellen, dass dieses genormte Leben überhaupt nicht meins ist. Es war der Traum meiner Eltern, und eine gesellschaftliche Vorgabe dazu. Ich hatte mich viele Jahre sehr angestrengt, diese Vorgabe zu erfüllen, aber traumhaft fühlte es sich nicht für mich an. Es war nur anstrengend, und irgendwann stieg mein Körper aus. Da begann ich endlich zu verstehen.
Meine Reflektionen zu diesem Thema sind ein Beitrag zur Blogparade „Träumst Du noch Dein Leben oder lebst Du schon Deinen Traum“ von LEMONDAYS, dem Online-Magazin für Frauen in den Wechseljahren. Dort erhalten Frauen ab Vierzig viele wertvolle Impulse für den Start in eine erfüllende neue Lebenshälfte.
Durch die Blogparade begann ich, über das Thema nachzudenken. Es passte ganz gut, denn in einem Workshop hatte ich gestern Abend noch die Teilnehmerinnen ermuntert: Träumt groß! Riesengroß!
Um groß zu träumen musst du allerdings erst einmal wissen, was du willst, was deine – deine ureigenen! – Träume sind. Irene Fellner von Soul sisters hat im Rahmen dieser Blogparade einen Artikel dazu geschrieben, wie du deine Träume entdecken und verwirklichen kannst, auch wenn du gar nicht weißt, was du willst.
Kennst du deine Träume?
Lebenstraum und Traumleben
Was ist dein Lebenstraum?
Wie sieht dein Traumleben aus?
Gibt es einen Unterschied zwischen den beiden Begriffen?
Bei „Lebenstraum“ fängt es in mir an zu kribbeln, eine sehr lebendige Energie steigt in mir auf und als erstes sehe ich das Bild, was ich bereits mit 16 Jahren erhielt: Lateinamerika! Spanischsprachige Länder, und vor allem Lateinamerika, waren immer schon mein Lebenstraum. Übrigens ein Traum, von dem mich mein Umfeld immer versuchte abzubringen. Auch wenn ich mich zeitweise abbringen ließ holt mich dieser Traum stets wieder ein – er ist beständig, intensiv und wird auf magische Weise immer wieder Realität!
Dieser Traum ist die pure Lebendigkeit und Freude, kommt aus meiner inneren Mitte heraus! Eben Magie.
Kennst du das Gefühl von „Lebenstraum“? Was ist dein Lebenstraum? Hast du ihn parat? In welchen Bildern zeigt er sich dir? Wie fühlt er sich an für dich?
Und wie sieht dein Traumleben aus?
„Traumleben“ assoziiere ich tatsächlich mit zwei völlig unterschiedlichen Strängen: Der eine Strang ist das in Werbung und Social Media vorgegebene Schablonen-Traumleben.
Der zweite Strang ist ganz anders – es ist mein Traumleben. Meine Vision, die ich mir täglich ansehe und so sehr genieße! Dieses entspannte und kreative Leben in Verbindung mit der Natur – umgeben von Menschen, die mir gut tun, leiste ich einen wertvollen Beitrag dazu, dass viele Frauen ihre Größe und Freiheit leben (das war ein kleiner Elevator Pitch).
Wie lebe ich mein Traumleben?
Mein Bild dazu ist ein zukünftiges, und meine Herausforderung besteht darin, es ins Heute und Jetzt zu übersetzen.
Mir helfen die folgenden Fragen dabei:
- Wie organisiere ich meinen Tagesablauf, dass er für mich entspannt ist, und meinem Energielevel angemessen ist? Als Human Design-Projektor kann ich zwar viel leisten, brauche aber auch viel Ruhe – ein ausgewogenes Verhältnis herzustellen fällt mir nicht immer leicht.
- Welchen Raum gebe ich meiner Kreativität, täglich?
- Mit welchen Menschen umgebe ich mich? Tun sie mir gut?
- Welchen Beitrag leiste ich heute?
Wenn ich mir diese Fragen am Tagesanfang, im Journaling, stelle, dann richtet sich der Tag gleich entsprechend aus. Das Journaling und gute Planung helfen mir, leichter den Fokus zu halten.
Was mir auch sehr hilft, ist die Rückanbindung. Ich bitte die Kraft, die mein Leben in Weisheit und Liebe leitet, dass sie mich an diesem Tag führen möge. Dann – das ist die Magie dahinter – kommen die richtigen Eingebungen und Inspirationen, Leichtigkeit und die gute Energie – und alles immer im richtigen Moment.
Was du noch wissen solltest, wenn du deine Träume leben willst…
Viele beginnen übrigens oft erst ab 50, ihre Träume zu leben. Also – die Ausrede du seist zu alt, um etwas zu verändern, gilt nicht. Du wirst vielleicht mehr Ballast abwerfen müssen, als jemand mit Mitte 20, aber die Energie der Lebendigkeit und Freude entschädigt dich dafür.
Oftmals geht der Ballast auch von alleine, so dass die Neuausrichtung unausweichlich ist. Anna Breitenöder beschreibt das sehr schön in ihrem Blogparaden-Beitrag „Lebenstraum geplatzt: Und die Puzzleteile fielen ineinander“.
Wenn du beginnst, deine Träume Realität werden zu lassen, dann zeigst du dich der Welt so, wie du wahrhaft bist. Du beginnst, anders zu denken und anders zu handeln. Du trittst jetzt für dich ein.
Das Norm-Traumleben ist nur eine Maske, hinter der du dich versteckst. Es ist eine Komfortzone, die dir Sicherheit gibt und dich vor den Menschen schützt, die deine wahren, echten Träume nicht wertschätzen. Anfangs, wenn du Dinge veränderst, kann der Gegenwind heftig sein – unser Umfeld ist gar nicht zimperlich, wenn wir beginnen, aus dem Gewohnten auszuscheren!
Lass dich nicht einschüchtern, bleib dabei! Bleib bei dir.
Die ersten Schritte in deinem Traumleben mögen zaghaft und gar nicht spektakulär erscheinen. Aber das potenziert sich. Jeder Schritt, jede Veränderung wird zum Siebenmeilenstiefel. Natürlich gibt es ein Auf und Ab, aber wenn du nach drei Monaten zurück schaust wirst du feststellen: Du bist auf dem Weg, deinen eigenen Traum zu leben.
Welche Form haben dann die Träume?
Ich habe festgestellt, dass meine Träume keiner Norm entsprechen. Ihre Form wechselt und verändert sich wie das pralle Leben.
Meine Träume sind bunt wie die Webstoffe in den Ländern, in denen ich mich gerne aufhalte: Strahlende ineinander verwobene Energien und Impulse. Meine Welt. Meine Träume. Mein Weg. Meine Frequenz.
Und wie sehen deine Träume aus?