Der Wandel ist weiblich
Für mich als Mutter ist eine Phase zu Ende gegangen – und für meine Töchter beginnt ein neuer Lebensabschnitt. Beide haben die Schule beendet. Mich erfüllt das mit ganz viel Freude und Stolz – Stolz, weil sie in dieser chaotischen Situation Ruhe bewahrt haben und sehr gute Abschlüsse erreicht haben. Und Freude, weil die Schulzeit ENDLICH vorbei ist.
Wie oft musste ich in diesen Jahren an mich halten, um nicht meine eigenen Schulerfahrungen zu projizieren! Es braucht allerdings nicht viel Projektion, denn Schule hat sich meines Erachten in den vielen Jahren, die zwischen meiner Schulzeit und der meiner Töchter liegen, nicht grundlegend verändert. Sicher gibt es neue Methoden und modernere Ausstattungen von Schulräumen, und natürlich schätze ich den Einsatz und das pädagogische Geschick vieler Lehrer. Aber das System ist dasselbe geblieben. Ein System, das in einem alten, starren, überholten Denken verankert ist. Ich will da gar nicht in die Tiefe gehen.
Aber ich möchte meiner Freude Ausdruck geben, dass sich ein Tor geöffnet hat, und meine Töchtern und viele andere junge Menschen nun das Feld der unbegrenzten Möglichkeiten betreten. Diese Generation ist nicht mehr dem alten, patriarchalischen, engstirnigen Denken verhaftet.
Die jungen Leute sind anders, sie denken und handeln anders, wenn man sie sich entwickeln und ihr Potential entfalten lässt. Ihnen gehört die Zukunft. Vor allem den jungen Frauen.
„Die Welt wird durch die westliche Frau gerettet werden“ (Dalai Lama, 2009)
Davon bin auch ich felsenfest überzeugt. Ich bin sehr froh und dankbar, dass ich über viele Jahre hinweg dazu Impulse geben konnte und auch weiterhin als Ansprechpartnerin für meine Töchter und ihre Freundinnen meinen kleinen Beitrag zum Wandel leisten kann.